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Richard, 49
Arzt
Tübingen

„Wichtiger als das Aussehen ist, dass sie mit sich im Reinen ist“

Musik und Medizin – für Richard ergänzt sich beides. Denn am Klavier findet er den besten Ausgleich zu seiner Arbeit als beratender Arzt. Wenn er sich nicht gerade mit anderen Musikern zu spontanen Jazz-Sessions trifft, interpretiert er zu Hause am E-Piano alte Klassiker neu. An seiner Heimatstadt Tübingen mag der 49-Jährige nicht nur die kulturelle Vielfalt und das studentische Flair, sondern auch die vielen Flohmärkte und Tauschbörsen. Einer neuen Partnerin würde er gerne seine Lieblingsband ABBA näherbringen, am liebsten während einer Wohnmobiltour durch Schweden.

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Wer Richards kleine Wohnung in der Tübinger Südstadt betritt, glaubt kaum, dass er bei einem Arzt zu Besuch ist: Im Flur hängen gerahmte Notenblätter, im Wohnzimmer steht das E-Klavier, in einer imposanten Glasvitrine sind Alben mit Signaturen aller ABBA-Mitglieder ausgestellt. Doch professioneller Pianist wollte Richard nie werden. „Für mich hat Musik mit Emotionen und Leidenschaft zu tun. Wenn ich dabei ans Geldverdienen denken müsste, hätte ich bei weitem nicht mehr so viel Freiheiten wie jetzt.“ Als er während des Medizinstudiums als Barpianist in Restaurants gespielt hat, wurde ihm bewusst, wie richtig er mit der Entscheidung gegen den Künstlerberuf lag.

„Bei Jazz-Sessions kommen ganz unterschiedliche Leute zusammen“

Deshalb genießt er es heute, ganz ohne Erfolgsdruck ab und zu auf der Bühne zu stehen. „Ich bin bestimmt kein Show-Mensch. Aber bei unserer regionalen Weihnachtsfeier spiele ich vor mehreren hundert Kollegen auf einem fantastischen Steinway-Flügel – das ist jedes Jahr ein Highlight.“ Auch kleine, spontane Sessions im Jazzkeller haben ihren Reiz, findet er: „Hier kommen ganz unterschiedliche Leute zusammen, vom Studenten bis zum achtzigjährigen Bassisten. Wir proben vorher nicht, sondern lassen uns selbst überraschen, was passiert.“

Dagegen darf Richards Job-Alltag ruhig etwas bodenständiger sein. Nach der Ausbildung zum Facharzt in Pharmakologie und einer längeren Station am Uniklinikum wechselte er zur Kassenärztlichen Vereinigung. Hier berät er die niedergelassenen Ärzte in Verordnungsfragen oder zu gesetzlichen Richtlinien. „Das klingt erst mal nicht so spannend“, gibt er zu. Doch das strukturierte Arbeiten im Büro liegt ihm. Außerdem hat er ständig mit neuen Themen und Herausforderungen zu tun: „Im Moment beschäftige ich mich mit der Zulassung von medizinischem Cannabis als Schmerzmittel. Sehr spannend, denn das Gesundheitswesen ist schon ein großes Haifischbecken, da geht es um viel Geld und unterschiedliche Interessen.“

Über die klassischen Arztstereotypen kann Richard nur lächeln. Er weiß, wo er im Leben steht und was ihm wichtig ist. Deshalb macht er sich auch nichts aus Prestige und Statussymbolen. Lieber umgibt er sich mit Dingen, die eine Geschichte erzählen. „Der Spiegel hier im Flur ist vom Flohmarkt, der kleine Tisch auch und den Hocker habe ich beim Sperrmüll gerettet“, erinnert er sich. „Ich versuche, möglichst reduziert und nachhaltig zu leben. Wir kaufen oft Sachen, die wir nicht brauchen und wundern uns dann, warum überall so viel herumsteht. Solange ich allein lebe, brauche ich keine Kaffeemaschine. Da brühe ich mir lieber eine Tasse von Hand auf, das ist wie Meditation am Morgen.“

„Ich versuche, möglichst reduziert und nachhaltig zu leben“

Und was betrachtet er dann als Luxus? „Meine Freizeit! Feste Feierabende und freie Wochenenden sind unter Medizinern ein großes Privileg“, meint er. So bleibt neben der Musik und dem Tischtennistraining genug Zeit für seine Töchter (9 und 11). Seit der Trennung von seiner Ex-Frau vor knapp zwei Jahren genießt er die Zeit mit den Mädchen besonders intensiv. Wenn sie jedes zweite Wochenende bei ihm sind, setzt er sich auch mal mit einem großen Eimer Popcorn in die Nachmittagsvorstellung von „Bibi&Tina“. „Es ist mir sehr wichtig, ein guter Vater zu sein und ich bin ganz stolz auf meine tollen Mädels“, meint er. Wenn seine neue Partnerin eigene Kinder hat, hofft er, dass sich alle gut miteinander verstehen.

Was seine Traumfrau betrifft, ist er ziemlich offen. „Wichtiger als die Optik wäre mir, dass sie mit sich im Reinen ist und ein gesundes Selbstbewusstsein hat. Es ist einfach schöner, jemanden zu lieben, der sich selbst mag. Eine Frau, die zu ihren Kurven steht, finde ich viel attraktiver, als eine die schlank, aber mit ihrer Figur unzufrieden ist.“ Nach der Trennung hat sich Richard erst mal Zeit genommen, um zu rekapitulieren, was in der nächsten Beziehung besser laufen soll. Respekt und Toleranz sind ihm besonders wichtig. „Jeder Mensch macht mal Fehler, keiner ist ohne Schwächen“, stellt er fest. „Liebe bedeutet für mich, das zu akzeptieren und nicht ständig versuchen, den anderen zu ändern.“ Ein Paar sein, heißt für ihn auch Team sein. Gemeinsam Lösungen suchen, statt nur für eigene Interessen zu kämpfen. Zusammen sein, aber einander auch Freiräume lassen. Und gemeinsam den Alltag genießen.

„Ein Paar sein heißt für mich auch Team sein“

Was Richard mag:

  • am Klavier improvisieren
  • Glücksfunde vom Flohmarkt
  • durch Schweden reisen – auf den Spuren von ABBA

Was Richard nicht mag:

  • sich verstellen, um anderen zu gefallen
  • mit Statussymbolen protzen
  • im Mittelpunkt stehen

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(Portraitfotos: sceneline studios)

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