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Lass uns Freunde bleiben: Machbar oder Mythos?

von Maren Jannen , 11. Februar 2021

Ihr hattet eine intensive Zeit zusammen, habt viel erlebt, Licht und Schatten miteinander geteilt und kennt euch in- und auswendig. Natürlich hinterlässt die andere Person nach der Trennung eine Lücke, die nicht so schnell geschlossen werden kann. Daher: Wenn es schon mit der Liebe nicht geklappt hat, dann ist doch zumindest Freundschaft drin, oder? Der Gedanke Lass uns Freunde bleibenist nach einem Beziehungsende weit verbreitet. Erfahr hier, wann und warum es bei manchen klappt und bei anderen nicht und mit welchen Tipps eine Freundschaft nach Trennung gelingen kann.

Inhaltsverzeichnis:

Warum sagt man „Lass uns Freunde bleiben“?

Die Vorstellung „Lass uns Freunde bleiben“ ist eine logische Konsequenz, wenn wir die andere Person zwar nicht mehr lieben, sie aber dennoch auch noch nicht ganz loslassen können oder wollen. Sie wird genährt von der Hoffnung, den einst geliebten Menschen auch weiterhin als Teil des eigenen Lebens behalten zu können, auch wenn die Beziehung gescheitert ist. Schließlich verbindet zwei Personen in einer Partnerschaft nicht nur körperliche Anziehungskraft, sondern in der Regel auch eine tiefe Freundschaft – nicht umsonst war man der Partner oder die Partnerin in Crime, der oder die engste Vertraute, vielleicht sogar der oder die Seelenverwandte. Folgende fünf Gründe sprechen oft dafür, eine Freundschaft mit dem Ex anzustreben:

  1. Ihr hängt noch aneinander: Ihr habt viel zusammen erlebt, kennt euch gut und habt einander immer unterstützt – Sentimentalität ist häufig ein Grund für die Aussage „Lass uns Freunde bleiben“.
  2. Ihr profitiert voneinander: Er ist vielleicht handwerklich begabt, sie sehr organisiert und regelt Dinge – wer einst ein eingespieltes Team war, hält auch nach einer Trennung an einer Freundschaft fest.
  3. Ihr seid körperlich vertraut: Sind beide Ex-Partner nach der Trennung Single, funktioniert phasenweise auch das Modell „Freundschaft Plus“. So können beide ihren körperlichen Bedürfnissen nachkommen und sich gegenseitig Stunden der Lust und Leidenschaft bescheren, ohne dafür gleich in einer neuen Beziehung sein zu müssen.
  4. Ihr habt gemeinsame Kinder: Bei einer Trennung mit Kind, ist man sowieso aneinandergebunden und kann dem Kontakt in der Regel nicht aus dem Weg gehen. Für alle Beteiligten ist es daher umso wichtiger, wenn der Umgang zumindest freundschaftlich und auf respektvoller Ebene stattfindet.
  • Ihr habt die gleichen Freunde: Vor allem Paare, die lange zusammen waren, haben viele Überschneidungen bei den sozialen Kontakten. Um mit den Freunden des Ex-Partners oder der Ex-Partnerin weiter befreundet sein oder sich im selben Freundeskreis bewegen zu können, setzen einige auf ein platonisches Verhältnis nach der Trennung.

Warum will er eine Freundschaft nach Trennung? So erfährst du mehr über die Intention hinter dem Satz

„Lass uns Freunde bleiben“ – hat der Vorschlag eine unterschiedliche Bedeutung für Männer und Frauen? „Der vielfach genutzte, immer gleiche Satz verfolgt verschiedene Strategien, wird individuell mit unterschiedlicher Bedeutung aufgeladen“, sagt unsere Expertin und Psychologin Lisa Fischbach. „Das ist weniger ein Geschlechterthema, vielmehr verbergen sich darin verschiedene Motivationen.“ Doch ohne zu fragen, was genau mit den Worten gemeint sei und wie diese Absichtserklärung nach der Trennung gelebt werden solle, könne es zu Missverständnissen kommen. „Je nach eigenen Wünschen wird der Satz interpretiert und zu Gunsten der eigenen Gefühle ausgelegt“, so die Expertin. Erhofft sich beispielsweise der eine Partner den Aufbau einer vertrauten Verbindung, sieht der andere darin eher einen losen Kontakt, um sich nicht ganz aus den Augen zu verlieren.

Freundschaft nach Trennung sofort möglich?

Auch wenn viele eine Freundschaft anstreben, so ist das Vorhaben zunächst meist ein schwieriges Unterfangen. Zu tief sind die Wunden, die eine Trennung verursacht hat, zu emotional und stark ist die Bindung kurz nach dem Beziehungsende – eine klassische Freundschaft nach wenigen Tagen oder Wochen ist daher oft undenkbar. Meist brauchen die Ex-Partner vorerst Abstand voneinander.

„Abstand nehmen nach einer Trennung ist eine verständliche und angemessene Reaktion. Insbesondere der Verlassene braucht Zeit, um die Trennung zu verarbeiten. Wenn man sich nach dem Ex-Partner sehnt, ist es nicht gut, ihn ständig zu sehen. Die Liebe nahtlos in eine Freundschaft zu entwickeln ist nahezu unmöglich, denn zu diesem Zeitpunkt sind noch zu viele unverarbeitete Gefühle und Hoffnungen im Spiel.“

Psychologin und Forschungsleiterin Lisa Fischbach

Dennoch möchten einige Ex-Partner an der Bindung festhalten und den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin nicht gleich aus dem eigenen Leben streichen. Schließlich basiert eine Partnerschaft ganz ähnlich wie ein platonisches Verhältnis auf gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und Sympathie – und die können auch nach einer Trennung weiter existieren. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, muss jedes Paar für sich klären. Meist hängt das aber von der Art der Trennung ab und wie viele Emotionen noch vorhanden sind. Während es bei einigen schneller funktionieren kann, dauert es bei anderen eine Weile, bis beide so weit sind.

So reagierst du auf den Vorschlag „Lass uns Freunde bleiben“

Dein Ex-Freund oder deine Ex-Freundin möchte auch nach der Trennung gern mit dir befreundet bleiben. Doch wie reagierst du auf den Vorschlag? Das kommt ganz auf deinen emotionalen Zustand an: Bist du bereits über das Beziehungs-Aus hinweg oder hegst du noch Hoffnungen und wünschst dir, deinen Ex-Partner oder deine Ex-Partnerin zurückzugewinnen?

Do’s – so kann eine Freundschaft funktionieren:

  • Kläre Grundsätzliches: Ihr müsst euch darüber einig sein, dass aus der Liebesbeziehung eine freundschaftliche werden soll und dies auch wirklich wollen. Wenn du forcieren möchtest, nochmal neu zu beginnen, statt Freunde zu bleiben, geht das meist schief.
  • Frag dich, ob du eine echte Freundschaft nach Trennung aushalten kannst: Mach dir Gedanken darüber, ob und wie du damit umgehen kannst, mit deinem Ex-Partner oder deiner Ex-Partnerin nur befreundet zu sein. Zu einem freundschaftlichen Verhältnis gehört nämlich auch dazu, dem anderen womöglich bei amourösen Wirrungen zur Seite zu stehen.
  • Gehe die freundschaftliche Beziehung langsam an: Es braucht Zeit, damit aus Ex-Liebenden Freunde werden können. Überstürze daher nichts. Wenn erst einmal Abstand vonnöten ist, dann ist das auch angemessen. Viele brauchen einen markanten Schlussstrich unter der Partnerschaft, um erst dann offen für eine Wieder-Annäherung zu sein.
  • Seid ehrlich miteinander: Eine echte Freundschaft basiert auf Vertrauen und einem offenen, respektvollen Umgang. Dazu gehört auch, dass man dem anderen durchaus mitteilen darf, wenn doch mal das Bedürfnis nach etwas mehr Abstand besteht.
  • Erzwinge die Freundschaftnicht: Manchmal sind die Verletzungen zu groß, um einander auf dieser Ebene begegnen zu können. Wenn es nicht geht, dann eben nicht. Dann hilft nur noch, den Ex loszulassen und vergessen und es so zu akzeptieren, wie es ist.

Dont’s – das solltest du lieber lassen:

  • Misch dich nicht in sein/ihr Liebesleben ein: So ungewohnt und schmerzhaft es auch sein mag, wenn sich die Ex-Partnerin oder der Ex-Partner eine neuen Partner/in hat, ist es doch sein/ihr gutes Recht und seine/ihre private Angelegenheit. Wenn das Vorhaben „Lass uns Freunde bleiben“ ernst gemeint ist, musst du so eine Situation aushalten können. Und: Zu versuchen, den neuen Partner schlecht zu reden, wirft kein gutes Licht auf dich und schadet dir am Ende mehr, als dass es dir hilft.
  • Mach keine zweideutigen Anspielungen: Der Wechsel von einer Liebesbeziehung zu einer Freundschaft ist nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass ihr beide genau wisst, wo ihr steht und wie die Dinge zwischen euch stehen – nämlich platonisch. Gerade, wenn eure Trennung noch nicht lange zurückliegt und eure Freundschaft noch frisch ist, können zweideutige Anspielungen schnell zu Unsicherheiten und Missverständnissen führen.
  • Vermeide körperliche Nähe: Auch wenn du seinen/ihren Körper fast so gut kennst wie deinen eigenen – körperliche Distanz ist wichtig, wenn die Freundschaft nach der Trennung funktionieren soll. Ansonsten lauft ihr Gefahr, dass die eigentlich klar definierten Grenzen eures neuen Umgangs verschwimmen und ebenso wie bei zweideutigen Äußerungen Spielraum für Missverständnisse entsteht.
  • Krame keine alten Kamellen hervor: Wer wirklich an einer Freundschaft mit dem Ex interessiert ist, darf nicht nachtragend sein. Sicherlich triggert ihr einander in bestimmten Situationen. Doch wenn du ihn/sie immer wieder mit alten Geschichten oder Vorwürfen aus eurer Zeit als Paar konfrontierst, untergräbst du euer Fundament für ein platonisches Verhältnis.
  • Versuche nicht, ihn/sie zu manipulieren: Ihr kennt euch gut und du weißt genau, wie er/sie auf bestimmte Dinge reagiert. Nutze das in eurer Freundschaft nicht zu deinem Vorteil, sondern lass ihm/ihr den Freiraum für eigene Entscheidungen.

Fazit: Kann man nach einer Beziehung Freunde bleiben?

Ob aus pragmatischen Gründen oder weil noch tiefe, aber platonische Gefühle für den Ex-Partner bestehen: Es gibt viele Gründe, weshalb eine Freundschaft nach der Beziehung so beliebt ist – und auch funktionieren kann. „Wenn zwei Menschen eine Zeit als Paar miteinander verbracht haben, dann gibt es vieles, das sie verbindet“, erklärt Expertin Fischbach. „Wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert, muss man diese Person nicht gleich aus seinem Leben streichen.“ Beachte also folgendes, damit du den Entschluss „Lass uns Freunde bleiben“ erfolgreich umsetzen kannst:

  1. Kläre, ob ihr beide bereit seid für eine Freundschaft und das Thema Liebesbeziehung zwischen euch wirklich der Vergangenheit angehört
  2. Seid ehrlich miteinander und gebt einander genügend Freiraum
  3. Überstürze nichts und geh die Freundschaft langsam an
  4. Vermeide zweideutige Anspielungen und körperliche Nähe
  5. Akzeptiere sein/ihr neues Liebesleben
  6. Sei nicht nachtragend und erzwinge nichts

Einer Freundschaft nach Trennung steht grundsätzlich nichts im Weg. Die wichtigste Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander ist, dass beide Seiten den Wunsch haben, ein platonisches Verhältnis aufzubauen und mit der Beziehung endgültig abgeschlossen haben.