Barbara und Frank: „Ich legte erstmal eine Pause vom Online-Dating ein“

Ein paar Vorbehalte hatte Barbara schon gegenüber Online-Dating. Doch ein positives Beispiel aus dem Bekanntenkreis überzeugte die 47-Jährige schließlich, ihr Glück im Netz zu versuchen. Erst im zweiten Anlauf klappte es dann mit der Liebe – allerdings schon beim ersten Treffen. Seit einem Jahr sind die Lehrerin und Mentaltrainerin aus Baden-Württemberg und Unternehmer Frank, 55, jetzt ein Paar. Mit Kindern und Hund sogar so etwas wie eine kleine Familie. Die beiden sehr gegensätzlichen Charaktere erleben ihre Unterschiede als Bereicherung und tauchen gerne in die Welt des anderen ein. Wie das junge Patchwork-Glück funktioniert, verriet Barbara unserer Autorin Saskia Balke im Gespräch.i

Was hat Sie veranlasst, sich bei ElitePartner anzumelden?

Barbara: „Nach vier Jahren Trennungszeit hatte ich den Eindruck, dass ich Nägel mit Köpfen machen möchte. Ich wünschte mir wieder eine Partnerschaft. Und so habe ich mich online angemeldet, weil man da relativ sicher sein kann, dass die Männer frei und bereit für eine Partnerschaft sind. Viele in meinem Alter sind gebunden, es ist einfach etwas anderes, als wenn man mit 20 Single ist. Die Initialzündung für meine Anmeldung war dann, dass eine Freundin mir von einem Paar aus ihrem Bekanntenkreis erzählte, das sich bei ElitePartner gefunden, geheiratet und ein Kind bekommen hatte. Das hat mir Mut gemacht und meine Vorbehalte ausgeräumt.“

Wie waren Ihre ersten Erfahrungen?

Barbara: „Auf dem Portal fühlte ich mich gut aufgehoben und auch geschützt. Die schriftliche Kommunikation mit den Männern war angenehm und achtsam, das hat mir von Anfang an gut gefallen. Ich hatte auch eine kurze Beziehung, doch das war noch nicht das, was ich wollte. Daraufhin legte ich erst einmal eine mehrmonatige Pause vom Online-Dating ein.“

Was hat die Datingpause gebracht?

Barbara: „Ich habe erst mal geschaut, wer bin ich, was will ich – und beim zweiten Anlauf habe ich dann auch gleich Frank kennen gelernt. Er hat mich angeschrieben, schnell haben wir dann auch telefoniert und uns innerhalb von nur einer Woche getroffen. Das würde ich auch immer wieder so machen!“

Warum ist ein schnelles Treffen wichtig?

Barbara: „Schreiben kann man viel. Da baut sich dann ein Bild auf, das mit der Realität nicht unbedingt etwas zu tun haben muss. Ein Treffen kann viel ausräumen und man weiß schnell, woran man ist und ob es tatsächlich passen könnte. Daher sollte man sich gleich verabreden, wenn es sich auch sonst gut anfühlt.“

Ein toller Tipp! Wie verlief denn das erste Date?

Barbara: „Wir schlenderten über den Weihnachtsmarkt und gingen spazieren, das finde ich viel angenehmer als wenn man wie angewurzelt am Tisch sitzt. Lustigerweise haben wir uns dabei verlaufen. Nach anderthalb Stunden setzten wir uns in ein Restaurant, hatten aber beide gar nicht so einen Riesenhunger. Also teilten wir uns einen Salatteller. Dabei habe ich schon gemerkt, dass es bei mir funkt.“

Einen Salatteller teilt man ja auch nicht mit irgendjemandem. Was hat Ihnen besonders an Frank gefallen?

Barbara: „Das Restaurant war sehr voll, aber Frank hat das gleich in die Hand genommen und wir ergatterten einen Platz am Tisch eines anderen Paares. Er hat immer gleich einen lockeren Spruch auf den Lippen und ist auch sonst ein kommunikativer Mensch. Nach diesem Abend war klar, dass wir uns wiedersehen. Wir haben dann auch Silvester zusammen verbracht. Bei dieser Gelegenheit lernte Frank meine 14-jährige Tochter kennen.“

Wie und wann haben Sie denn Ihrer Tochter vom neuen Mann erzählt?

Barbara: „Ich hatte mich dafür entschieden, mit der Partnersuche im Internet offen ihr gegenüber umzugehen. Sie war aber auch offen für ein Leben zu dritt, das machte es natürlich leichter. Mein Projekt „Sie sucht ihn“ hat sie mit einem Augenzwinkern verfolgt. Als Frank dann in mein Leben trat, habe ich ihr überlassen, wann der richtige Zeitpunkt zum Kennenlernen ist. Silvester empfand sie als ideale Gelegenheit, so konnte sie ihn in vertrauter Runde mit unseren Freunden beschnuppern. Heute sind die beiden ein Herz und eine Seele. Der Fußball schweißt sie zusammen. Meine Tochter spielt leidenschaftlich gerne und Frank ist nebenberuflich Fußballtrainer. Ein Probetraining ist das Größte für sie!“

Hat Frank auch Kinder?

Barbara: „Ja, zwei, die sind aber schon erwachsen und führen ein eigenständiges Leben. Ich lernte die beiden nach ein paar Monaten kennen und auch unser Verhältnis ist sehr harmonisch.“

Klingt nach happy Patchwork! Planen Sie schon zusammenzuziehen?

Barbara: „Nein, und zwar ganz bewusst nicht. Das braucht Zeit, nicht nur aus Rücksicht auf meine Tochter. Gerade genießen wir es, schöne Dinge miteinander zu erleben oder uns auch einfach nur zwischendurch auf einen Kaffee zu treffen. Aber es ist auch schön, eine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Ich brauche immer mal wieder ruhige Momente, während Frank sehr unternehmungslustig ist. Wir sind schon sehr unterschiedlich.“

Das klingt auch nach Herausforderungen.

Barbara: „Stimmt, aber ich erlebe diese Unterschiede als große Bereicherung, sie machen unsere Beziehung ja erst so lebendig. Frank hat mit meinem Hobby, dem Walken, angefangen und ich habe über ihn meine Begeisterung für Sport-Events entdeckt. Wenn ich mal wieder zu lange nachdenke, gibt er mir einen Schubs. Und von mir lernt Frank, dass es manchmal auch gut ist, eine Nacht über eine Sache zu schlafen. Aber wir brauchten diese Phase, in der wir rausfinden konnten, wie man den Bedürfnissen des anderen mit Respekt begegnet und trotzdem selber das macht, was man möchte. Wir mussten lernen, dass es eine Schnittmenge gibt, aber auch Dinge, die jeder für sich verfolgt.“

Schön, dass Ihnen das gelungen ist. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Barbara: „Das muss sich noch finden. Erstmal wird sich Frank beruflich verändern, was eine Distanz von drei Stunden Fahrtzeit mit sich bringt. Es läuft also auf eine Wochenendbeziehung hinaus. Grundsätzlich zählen für uns gar nicht so die großen Pläne. Wir genießen die kleinen Dinge des Lebens miteinander, gehen gerne essen oder in die Sauna und lieben es, mit dem Hund meiner Tochter in der Natur zu sein.“

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre gemeinsame Zukunft!

Das Interview führte unsere Redakteurin Saskia Balke.