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Andrea, 60
Assistentin der Geschäftsleitung
Meerbusch

„Gummistiefel oder Abendkleid? Beides!“

Die Krise als Chance – für Andrea aus Meerbusch ist dies keine Floskel. Sie hat aus dem Tiefschlag ihres Lebens nicht nur neue Stärke gewonnen, er eröffnete ihr über Umwege auch eine neue berufliche Perspektive. Und so arbeitet die 60-Jährige heute nicht nur halbtags als Assistentin in der Geschäftsleitung einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sondern auch als selbständige Entspannungspädagogin und NLP-Coach. Das Wesentliche allerdings: „Ich führe ein ausgefülltes, privilegiertes Leben“, sagt sie über sich. Mehr könne man kaum erwarten. Naja, fügt sie lächelnd hinzu, gegen den passenden Mann zu all dem hätte sie nichts einzuwenden.

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Wer Andrea in ihrer Eigentumswohnung am Rande der charmanten Fußgängerzone besucht, erlebt heute eine selbstbewusste Frau, die mit Freude und Stolz aus ihrem Leben berichtet: Von ihren zwei mittlerweile erwachsenen Kindern, mit denen sie hier „ein tolles Team“ bildet, von ihren Berufen, die sie erfüllen, ihren zwei Hunden, einem Shih Tzu und einem Border Collie, die sie fordern und sie jeden Tag zum Lachen bringen. „Da brauchst du kein Fernsehen“, meint sie fröhlich. Ach und überhaupt, lachen zu können sei ja das Allerwichtigste. „Freude, Genuss, darauf kommt es doch an.“

Es ging schnurstracks nach Mallorca

Nach diesem Motto hat Andrea lange Zeit gelebt. Nach dem Abitur, das sie in ihrer Geburtsstadt Wermelskirchen machte, arbeitete sie sieben Jahre als geprüfte Sekretärin in einer Düsseldorfer Versicherungsagentur. „Aber ich wollte immer mal raus aus Deutschland und ins Warme“, erzählt sie. Und so ist sie mit 27 schnurstracks einem Mann, den sie im Skiurlaub kennengelernt hatte, nach Mallorca gefolgt. Sie habe gekündigt und all ihre Sachen verkauft, „was nur wenige verstanden haben“, erzählt sie. Doch für sie war es genau das Richtige. „Ich bin sehr begeisterungsfähig“, sagt sie. Und mutig offensichtlich auch. Schnell hatte sie auf der Insel eine Stelle als Verkaufsleiterin eines italienischen Yachtproduzenten gefunden und genoss die Zeit im Ferienparadies. Dass ihre Beziehung letztlich nicht hielt und auch ihr Arbeitgeber bereits nach einem Jahr in Schwierigkeiten geriet – und sie somit ihren Job los war – warf sie nicht aus der Bahn.

„Ich könnte mich nie über einen Fleck auf dem Sofa aufregen“

Im Gegenteil: Bereits beim nächsten Skiurlaub verliebte sich Andrea erneut und zog zurück nach Deutschland. Den Mann hat sie bald darauf geheiratet,  sie bekam mit ihm einen Sohn und eine Tochter. Noch heute arbeitet sie beim selben Düsseldorfer Unternehmen, bei dem sie damals anfing. Alles wunderbar also. Wenn, ja wenn sich ihr Partner nicht als zunehmend unzuverlässig und unaufrichtig entpuppt hätte, wie sie meint. Selbst eine Eheberatung über mehrere Jahre konnte die Beziehung nicht retten. Seit sieben Jahren ist Andrea nun geschieden, seit fast fünf Jahren hat sie die alleinige Verantwortung für ihre Kinder. Zum Ex-Mann „gibt es keinerlei Verbindung mehr.“

Doch ihre schwierige Ehe wurde letzten Endes zu Andreas Glück: Ihre damalige Paartherapeutin wurde zu ihrer Mentorin und eröffnete ihr eine unverhoffte Chance. „Einen Beruf zu finden, der mein Herz erfüllt.“ Mehr noch: Die folgende Ausbildung zur Entspannungspädagogin, später zur Reiki-Therapeutin und zum NLP-Coach hätten sie gerettet, wie Andrea bekennt. Jetzt gibt sie von ihrer Erfahrung etwas an andere weiter, insbesondere an Kinder. „Ich zeige ihnen, wie sie zu mehr Ausgeglichenheit und Balance im Leben finden“, beschreibt Andrea ihre Aufgabe. Und das beschert ihr selbst großartige Momente. Immer dann, wenn so ein kleiner Mensch zu ihr sage, wie wohl er sich fühle und wie gut sie ihm tue, „geht mir das Herz auf.“

„Warten, bis mich in der Kneipe jemand anspricht? Keine Lust“

Ganz bei sich ist Andrea auch, wenn sie gemeinsam mit ihren Kindern kocht, gerne für Gäste, mit ihren Hunden spazieren geht, beim Yoga oder Tanzen etwas für ihren Körper tut, und für ihr Gemüt. Dies verhelfe ihr zu einer gewissen Gelassenheit im Alltag. „Ich könnte mich beispielsweise nie über einen Fleck auf dem Sofa aufregen.“ Im Übrigen sei sie recht flexibel und könne sich für unterschiedlichste Dinge begeistern. „Gummistiefel oder Abendkleid? Definitiv beides!“

Gerne würde sie sich nun auch wieder für einen Mann hübsch machen, verrät sie dann. Auch deshalb ist sie schon seit geraumer Zeit bei ElitePartner angemeldet. „Aber erst seit etwa einem Jahr bin ich wirklich bereit“, wie sie selbst erkannt hat. Sie mag diese Art des Kennenlernens, in der Kneipe darauf warten, dass einer kommt, darauf habe sie keine Lust. Und die Matchingpunkte seien wirklich aussagekräftig, „wenn man den Persönlichkeitstest ehrlich und gewissenhaft ausfüllt“.
Sie habe dadurch jedenfalls viele wirklich nette Männer getroffen, richtige Freundschaften seien entstanden. Und über den Porschefahrer im Designeranzug, der sie nach dem Aussteigen neben seiner Luxuskarosse direkt fragte, ob er ihr Männertyp sei, kann sie bis heute wenigstens herzlich lachen. Sogar verliebt war sie, zwei Mal. Doch der erste Mann erwartete zehn Nachrichten von ihr am Tag, der zweite wäre am liebsten gleich bei ihr eingezogen. „Das ging alles viel zu schnell.“

Wie müsste er denn wirklich sein, ihr Traumpartner? „Ich wünsche mir einen großen, starken Mann an meiner Seite“, sagt sie – und meint das durchaus auch physisch. Die ganze Zeit über habe sie die Starke sein müssen, nun wolle sie sich auch mal anlehnen können. Ihre 1,74 Meter sollte ein Mann also besser deutlich übertreffen „auch mit Absätzen“, meint die 60-Jährige und lacht. Wenn er ihr zudem Freiräume lässt und nicht mehr als eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt wohnt, könnte es klappen. Warum ein Single aus Hamburg oder München nicht in Frage kommt, weiß sie genau. „Dann müsste ja jedes Treffen geplant werden.“ Für Andrea keine Option. Damit, befürchtet sie, gehe „jegliche Spontaneität verloren“.

„Ich will mich auch mal anlehnen können“

Was Andrea mag:

  • Genussmenschen
  • Offenheit
  • Italien, vor allem die Toskana

Was Andrea nicht mag:

  • Geiz
  • Pedanterie
  • Unzuverlässigkeit

(Portraitfotos: sceneline studios)

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