Paar liegt auf einem Bett, der Mann hat Angst vor der Liebe
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Angst vor der Liebe: 5 Tipps, wie du sie überwinden kannst

von Maren Jannen , 9. August 2018

Wer Angst vor der Liebe hat, fürchtet sich vor emotionaler Intimität in einer Partnerschaft. Unsere ElitePartner-Expertin und Psychologin Lisa Fischbach liefert Tipps, was du dagegen tun kannst.

Inhaltsverzeichnis:

Vielleicht kennst das: Du hast jemanden kennengelernt, den du spannend findest, ihr verbringt zunehmend Zeit miteinander und kommt euch immer näher. Doch sobald du merkst, dass sich ernsthafte Gefühle entwickeln, gerätst du in Panik und legst den Rückwärtsgang ein. Plötzlich zählt nur noch eins: Abstand halten. Falls dir das bekannt vorkommt, kann es sein, dass du an Philophobie leiden. Wer Angst vor der Liebe empfindet, handelt grundsätzlich aus der Defensive heraus. Misstrauen und Distanz sind die ständigen Begleiter im Beziehungsalltag. Doch nicht immer sind schlechte Erfahrungen in den vorherigen Partnerschaften der Auslöser – die Gründe können auch wesentlich tiefer liegen. Lies hier, was dahinter steckt und wie du die Angst überwinden kannst.

Angst vor der Liebe – die Merkmale

Das Phänomen wird Philophobie genannt: In der Regel fürchten sich die Betroffenen vor emotionaler und körperlicher Intimität in einer Partnerschaft. Unterbewusst spüren sie eine große Angst vor dem Verlassenwerden und dem damit einhergehenden Schmerz.

„Menschen, die darunter leiden, erleben die Öffnung, das Einlassen und die zunehmende Nähe in einer Partnerschaft als Bedrohung, die mit starker Angst vor Liebe verbunden ist“

Lisa Fischbach, Psychologin und Forschungsleiterin bei ElitePartner

„Als Vermeidung distanzieren sie sich von ihrem Partner und es kommt häufig zu einer Trennung“, erklärt die Beziehungs-Expertin.

Wie für Phobien typisch, kann die Angst vor tiefen Gefühlen auch körperliche Reaktionen auslösen.

„Zur Abgrenzung von stark ausgeprägter Bindungsangst ist die Philophobie durch die typischerweise auch bei anderen Phobien auftretenden somatischen Symptome zu erkennen, wie Panikattacken, Herzrasen, Übelkeit, Enge im Brustbereich und Schweißausbrüche“, konstatiert Fischbach. Auch Schlafstörungen, Gereiztheit, irrationales Verhalten und Pessimismus können Anzeichen dafür sein, Angst vor der Liebe zu haben. Darüber hinaus kann es laut Fischbach zu plötzlichen Fluchttendenzen wie beispielsweise Ghosting aus emotional intensiven Situationen kommen – denn Flucht in all ihren Ausprägungen ist eine häufig verbreitete (Abwehr-)Strategie, um die Angst zu kontrollieren.

Woher kommt die Angst vor tiefen Gefühlen?

„Eine sehr stark ausgeprägte Bindungsangst, die durch ihr Ausmaß eine Partnerschaft verhindert und zu einem starken Leidensdruck führt, ist meist in traumatischen Erlebnissen in der Kindheit oder in vorherigen Beziehungen begründet“, erklärt Lisa Fischbach. Die Angst, sich zu verlieben, liegt oft tief in uns verankert. Wer unter Philophobie leide, habe tief verletzende Beziehungs- oder auch Missbrauchserfahrungen gemacht. Diese können von der Trennung der Eltern über ein enttäuschendes Verhältnis zum Vater oder zur Mutter bis hin zu erschütternden Erlebnissen mit einem Ex-Partner reichen. Oftmals ist uns gar nicht bewusst, dass uns Erfahrungen zum Beispiel aus der jüngsten Kindheit so in unserem heutigen Handeln beeinflussen. „Daraus resultiert das Misstrauen und die Angst, sich auf eine Beziehung einzulassen“, so die Expertin weiter.

Denn wer die Liebe zulässt und sich seinem Partner gegenüber wirklich öffnet, offenbart ihm sein Inneres. Dadurch geben wir ein Stück Kontrolle ab, werden verwundbar und womöglich sogar erpressbar. Viele Philophobiker hält – wegen schlechter Erfahrungen – insbesondere die Angst vor einem „Machtmissbrauch“ zurück, tiefe Gefühle zuzulassen.

Die Philophobie ist ein unbewusster Selbstschutz: Wer sich nicht verliebt, wird auch nicht verletzt. Dieser Schutzmechanismus gibt uns das scheinbare Gefühl der Sicherheit, verhindern dabei aber ein inniges Verhältnis zu einem anderen Menschen.

Angst, sich zu verlieben und trotzdem in einer Beziehung

Während Menschen mit Bindungsstörungen zwar verliebt sind, sich jedoch vor Beziehungen fürchten, ist es bei Philophobikern oft umgekehrt: Es kann sein, dass jemand zwar keine tiefen Gefühle zulässt, sich aber dennoch in Partnerschaften befindet. Jedoch leidet die Intensität der Beziehung darunter. „Da bei vielen Menschen mit einer Philophobie der Wunsch nach einer Partnerschaft trotz negativer Erfahrungen vorhanden sein kann, gehen sie Beziehungen ein“, sagt Fischbach. „Doch sie scheitern immer dann, wenn die Beziehung näher und intimer wird und sie sich vom Partner distanzieren.“ Es bedeutet also nicht, auch prinzipiell Angst vor Beziehungen zu haben. Nicht selten begeben sich Betroffene relativ schnell von einer Partnerschaft in die nächste. Durch die innere Distanz bleiben diese jedoch unverbindlich und oberflächlich. Auf diese Weise können sie ihre Ängste nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor anderen verheimlichen. Denn so lange sie sich in Partnerschaften befinden, müssen sie sich ihre Angst nicht eingestehen – ein Teufelskreis, aus dem es auszubrechen gilt.

So kannst du lernen, die Angst vor der Liebe zu überwinden

  1. Stell dich deiner Furcht: Die Phobie zu benennen und vor sich selbst anzuerkennen, ist der erste Schritt, denn nur so können wir uns überhaupt mit ihr auseinandersetzen. Erst wenn wir die Angst akzeptieren, die unser Verhalten und unsere Entscheidungen konditioniert, können wir beginnen, sie zu überwinden. Hilfreich ist dabei, sich genau zu überlegen, wovor du Angst hast, was du glaubst, aufgeben zu müssen, und diese Erkenntnisse aufzuschreiben.
  2. Vergleiche Beziehungen nicht miteinander: Neue und alte Partnerschaften dürfen nicht miteinander verglichen werden – alles ist einzigartig und der Ausgang nicht vorhersehbar. Wer in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen beim Verlieben gemacht hat, überträgt daraus resultierende Ängste schnell auf die neue Beziehung. Dies ist jedoch unfair dem Partner gegenüber und verhindert ein unvoreingenommenes Kennenlernen.
  3. Übernimm Verantwortung für dich selbst: Wir müssen lernen, für uns selbst Verantwortung zu übernehmen und unser Glück nicht in die Hände eines anderen zu legen. Unser Selbstbewusstsein darf nicht von der Liebe und Anerkennung des Partners abhängig sein.
  4. Nimm Zurückweisungen nicht persönlich: Dazu gehört auch, die Schuld für das Scheitern einer Beziehung nicht allein bei sich selbst zu suchen. Gerade die Angst vor Ablehnung hält viele Menschen zurück, sich auf eine intensive Beziehung einzulassen. Doch ein geringes Selbstwertgefühl, das oft aus frühen Erfahrungen von Zurückweisung resultiert, kann überwunden werden. Wenn du beginnst, dich selbst mit all deinen Facetten zu lieben und deine Einzigartigkeit zu akzeptieren, wirst du die innere Stärke und Sicherheit aufbauen können, auch mit Verlusten souverän umzugehen – und die Angst vor der Liebe hinter sich zu lassen.
  5. Nimm professionelle Hilfe in Anspruch: Die meisten Betroffenen haben einen langen Leidensweg hinter sich. Sie hegen den Wunsch nach einer Partnerschaft und erleben das Unvermögen, eine lange Beziehung zu führen, als sehr belastend. Da kann es helfen, den Weg, nicht allein zu gehen. „Oft kommt die Erkenntnis, dass etwas Tiefgreifendes nicht stimmt, erst spät. Die negativen Erfahrungen mit Nähe und Verletzungen aus der Vergangenheit müssen aufgearbeitet werden“, erklärt Fischbach. „Hier hilft meist eine psychologische Beratung oder Therapie.“

Fazit: Die Angst vor der Liebe zu bekämpfen, ist ein Kraftakt, der sich lohnt

Jeder Mensch wünscht sich, zu lieben und geliebt zu werden. Doch für einige ist das gar nicht so einfach: Schon der bloße Gedanke an emotionale Intimität löst fluchtartige Reaktionen aus. Die Angst vor der Liebe kann belastend und enttäuschend sein, zu groß sind die Furcht vor emotionaler Abhängigkeit, Kontrollverlust und Liebeskummer. Die Folge: Wer sich seinem Partner gegenüber nicht authentisch zeigt und sich stets zurückhält, verhindert die Chance auf ein echtes Kennenlernen und nimmt sich selbst das Glück, sich wirklich fallen zu lassen und Erfahrungen mit einem anderen Menschen zu teilen. Der österreichische Schriftsteller Arthur Schnitzler bringt es in seinem berühmten Zitat auf den Punkt:

„Schlimmer betrogen, wer aus Angst vor Enttäuschung immer wieder sein Glück versäumte, als wer jede Möglichkeit eines Glückes ergriff, selbst auf die Gefahr hin, es könnte wieder nicht das wahre gewesen sein.“

Jede intensive Beziehung ist eine Herausforderung, an der wir wachsen und uns selbst besser kennen lernen. Steh also zu deiner Angst vor Beziehungen, wenn du verliebt bist und akzeptier und liebe dich selbst: Wer seinen eigenen Wert (er)kennt, nimmt lieber in Kauf, den anderen zu verlieren, als sich selbst zu verlieren.