Frau mit wehendem Haar gibt sich Schwärmerei hin
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Schwärmerei bei Erwachsenen – der Einfluss auf Singles und Paare

von Saskia Balke , 7. September 2018

Eine Schwärmerei haben viele Menschen als Teenager erlebt: Mit 15 einen Popstar oder den coolen Typen aus der Oberstufe anzuhimmeln, gehört zum Alltag dazu. Doch was, wenn wir uns als Erwachsene beim Schwärmen ertappen? Und ist das eigentlich auch in einer Beziehung okay? Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach hat ein paar spannende Antworten darauf, warum das Phänomen viel über unsere Bedürfnisse verrät und wie die eigene Beziehung davon sogar profitieren kann.

Eine Schwärmerei – die kleine Flucht aus dem Alltag

Jeden Morgen wacht Jan mit dem Gedanken an Julia auf, die kühle Schöne aus der Marketingabteilung. Er weiß, dass sie verheiratet ist und sogar ein Kind hat. Doch in seinem Kopfkino spielen Fakten keine Rolle. Wenn er sie so am Kaffeeautomaten stehen sieht, wie sie ihre Gespräche mit anmutigen Gesten untermalt, stellt er sich vor, dass sie ein Paar sind. Dass sie gemeinsam in einem Penthouse leben, aufregende Reisen machen und seine Freunde ihn um diese schöne Frau glühend beneiden.

Diese Fantasien versüßen Jan jeden noch so eintönigen Büroalltag, und auch sein Single-Leben nimmt er auf diese Weise etwas leichter. ElitePartner-Expertin und Single-Coach Lisa Fischbach weiß:

„Eine Schwärmerei ist reiner Selbstzweck. Sie dient als Projektionsfläche für Sehnsüchte und Idealvorstellungen.“

Was schwärmende Singles über sich selbst lernen können

Kein Grund zur Beunruhigung also, wenn sich erwachsene Singles selbst bei Schwärmereien ertappen. Gibt es kein reales Gegenüber, mit dem sich der Wunsch nach einem Leben zu zweit realisieren lässt, bricht sich die Sehnsucht nach einer Partnerschaft durch Fantasievorstellungen seine Bahnen. Doch das ist noch nicht alles: Singles können mehr über ihre Bedürfnisse erfahren, wenn sie dem Symbolgehalt des Gefühls auf den Grund gehen. In Bezug auf eine Beziehung, aber auch, was die eigene Person angeht.

Wer für den Personal-Trainer schwärmt, möchte möglicherweise einen sportlichen Partner an seiner Seite haben und verspricht sich davon, das Interesse für gesunde Ernährung teilen zu können. Vielleicht geht es auch um den Wunsch nach mehr Disziplin im eigenen Leben, nach einem durchtrainierten Körper oder einem aktiveren Alltag. Diese Sehnsüchte können Singles auch ohne Beziehung realisieren. Eine Schwärmerei kann also einen Hinweis liefern, was im eigenen Leben gerade fehlt. Im Fall von Jan stellt unsere Psychologin Lisa Fischbach fest: „Seine Fantasien verraten, dass er sich die eigene Person über die imaginäre Partnerin und einen gewissen Lifestyle offenbar gerne aufwerten würde.“

Das deutet darauf hin, dass er sich als Single nicht vollwertig fühlt. Ein Penthouse für sich allein zu mieten, wäre hier nicht die Lösung. Vielmehr wäre es für Jan von Vorteil, sein Selbstbewusstsein als Single zu verbessern, etwa, indem er sich selbst Erfolgserlebnisse verschafft, beispielsweise über ein neues Hobby oder Sport. Für ihn selbst ist das Fantasieren von einem Leben mit Julia also ein wertvoller Hinweis, wie er sich in seiner Lebenssituation als Single mit sich selbst wohler fühlen kann.

Schwärmerei oder verliebt – das ist der Unterschied

Als Jan über gemeinsame Freunde Mia kennenlernt, erfährt er schließlich den Unterschied von einer Schwärmerei zur rosaroten Brille der Verliebtheit. Sie ist im Gegensatz zu Julia kein Model-Typ. Das bestätigt, dass die Optik seiner Partnerin gar keine übergeordnete Rolle zu spielen scheint, wenn es darum geht, wie Männer sich verlieben.

Emotional bewegt sich Jan im Kontakt zu Mia auf einer völlig anderen Ebene:

  • Er fühlt sich geistig und körperlich angezogen
  • Er möchte ihr nahe sein und kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen
  • Er hofft, dass auch sie Emotionen für ihn entwickelt und Gefühle zeigt

Bin ich verliebt oder ist es nur eine Schwärmerei?“ Der Unterschied besteht also im Interesse am gegenseitigen Austausch, im Wunsch nach Nähe, nach gemeinsamem Erleben. Single-Coach Lisa Fischbach weiß: „Für Jan ging es bei Julia nicht um eine reale Person, sondern um die Möglichkeit, den eigenen Sehnsüchten ein Gesicht zu verleihen.“ Dass Julia als verheiratete Mutter ohnehin unerreichbar für Jan war, ist typisch für eine zeitlich begrenzte Faszination.

„Ein unnahbares Gegenüber lädt geradezu dazu ein, sich dem eigenen Kopfkino hinzugeben – in der Fantasie gibt es schließlich keine Konsequenzen. Insofern ist eine Schwärmerei eine wunderbare Flucht aus dem Alltag: Hier hält man das Steuer selbst in der Hand, kann sich in die Fantasiewelt fallenlassen oder sich auch wieder bewusst auf die Realität besinnen. Emotional ist das ganze also vollkommen unbedrohlich“, so Fischbach.

Schwärmerei trotz Beziehung: Der positive Einfluss

Wenn sie sich im Rahmen einer Beziehung entwickelt, ist eine Schwärmerei zum Glück meist auch unbedrohlich für den Partner. Das betont die Psychologin und Paar-Beraterin auch stets im Gespräch mit besorgten Klienten, deren Partner plötzlich für jemand anderen schwärmt. „Begeistert sich der andere für einen Menschen außerhalb der exklusiven Beziehung, heißt das natürlich, dass da etwas im Außen passiert“, sagt Lisa Fischbach. Sie ergänzt auch: „Aber es sollte nicht gleich Panik ausbrechen, dass der andere auf Abwege gerät. Darin steckt auch eine Chance, zu hinterfragen, was der Partner vermisst.“

Besonders wenn die interessante Person ganz andere Eigenschaften mitbringt, kann ein Blick auf die Hintergründe der Schwärmerei aufschlussreich sein.

Offenheit hilft, Defizite in der Beziehung aufzudecken

Fischbach rät betroffenen Paaren, genau darüber ins Gespräch zu kommen: Vielleicht entfalten optische Reize wie der durchtrainierte Körper des Nachbarn ihre Wirkung gerade deshalb, weil der Partner sich in letzter Zeit hat gehen lassen. Möglicherweise fühlt sich der andere intellektuell vom Literaturwissen des guten Freundes angesprochen, weil die Themen im Alltag nicht mehr über Termine und den Wocheneinkauf hinausgehen. Oder der Partner ist begeistert von der Lebenslust und dem aktiven Leben der Freundin eines Freundes, weil die gemeinsamen Abende und Wochenenden mit dem Partner meist vor dem Fernseher auf dem Sofa enden. Spricht ein Paar offen darüber, was es an anderen Menschen bewundernswert findet, kommt oft Bewegung in die Beziehung, weiß Lisa Fischbach aus Erfahrung.

„Eine Schwärmerei kann beim Partner einen gewissen Ehrgeiz entfachen, an sich selbst und der Beziehung zu arbeiten, den anderen wieder neu für sich zu begeistern“, resümiert sie.

Fazit: Singles und Paare dürfen schwärmen, Verliebtsein geht tiefer

Jemanden anzuhimmeln, ihm die besten Eigenschaften anzudichten und sich eine aufregende Begegnung oder ein gemeinsames Leben auszumalen, versüßt nicht nur Teenagern den Alltag: Erwachsene dürfen ihr Kopfkino und die Schwärmerei ebenso auskosten. Wer die eigenen Vorstellungen zudem genauer unter die Lupe nimmt, erfährt dabei viel über sich selbst – und weiß nicht nur besser, wie er sein Single-Leben bereichern kann, sondern auch, was er in einer Beziehung sucht. Laut unserer Psychologin Lisa Fischbach kann eine Schwärmerei trotz Beziehung sogar neue Impulse für ein Paar liefern, wenn es die Hinweise auf Sehnsüchte aufgeschlossen und aufmerksam wahrnimmt. Den Partner erneut von seinen Qualitäten überzeugen zu wollen, ist ein Anreiz, die eigene Beziehung erfüllender zu gestalten – eben ohne, dass daraus intensivere Gefühle entstehen und der Partner ausbricht.